Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge zu Gast bei der CDU Vlotho – Sicherheitspolitische Diskussionen zu den Herausforderungen der Bundeswehr und ihrer Reserve
- Florian Dowe
- 31. Jan.
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Aktualisiert: 12. Juni

Angesichts der massiven Verschärfung der Bedrohungslage in Europa durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die Bundeswehr noch stärker in den öffentlichen Fokus geraten: Sie muss konsequent darauf ausgerichtet werden, das eigene Land, die Partner in der EU und das NATO-Bündnis gemeinsam mit ihren Partnern zu verteidigen. Dafür braucht es modern ausgestattete, kampfstarke, durchhaltefähige Streitkräfte und eine gut ausgebildete Reserve. Neben Diskussionen um eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht rückt dabei auch die bereits genannte Bundeswehrreserve ins Zentrum. Zum Thema Herausforderungen der Bundeswehrreserve hat die CDU Vlotho jüngst in den Bonneberger Hof eingeladen, um gemeinsam mit der lippischen Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge, dieses Thema zu diskutieren.
„Ein schneller und umfassender Aufbau der Bundeswehr sowie die Stärkung ihrer Durchhaltefähigkeit ist von grundlegender Bedeutung, um in Krisensituationen, aber auch im Kriegsfall langfristig bestehen zu können“, unterstrich Vieregge, die Mitglied des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags ist. „Nur eine starke Bundeswehr kann im Fall der Fälle Deutschland und seine Bündnispartner verteidigen. Dafür ist auch eine personell stark ausgestattete Reserve, die schnell abrufbar ist, unabdingbar.“
Im Bonneberger Hof versammelten sich nicht nur Mitglieder der heimischen Christdemokraten, sondern auch zahlreiche Gäste, die Interesse an sicherheitspolitischen Themen haben und teils selbst Wehrdienst geleistet haben oder selbst als Reservist aktiv sind. Unter den Teilnehmern des Diskussionsabends fand daher ein reger Austausch über Einsatzmöglichkeiten und Ausstattung statt.
Die teilweise mangelhafte Ausstattung nicht nur der aktiven Soldaten, sondern auch der Reservisten in Zeiten ihrer Wehrübungen bemängelten gleich mehrere Teilnehmer. Lebhaft wurde in diesem Zusammenhang über Schwierigkeiten und Herausforderungen als Reservist diskutiert. Vlothos CDU-Bürgermeisterkandidat Florian Dowe, der selbst als Hauptmann der Reserve regelmäßig an Wehrübungen teilnimmt, verdeutlichte, wie wichtig es sei, Kontakt zu den aktiven Kameradinnen und Kameraden in der Kaserne zu halten: „Auch weil der bürokratische Aufwand an vielen Stellen enorm hoch ist, ist es umso wichtiger, dass ein ständiger Wissenstransfer zwischen der Bundeswehr und seinen Reservisten stattfindet“, so Dowe. Viele Felder, in denen Reservisten bei der Bundeswehr ihren Dienst versehen, profietieren von dem Wissen, dass aus der freien Wirtschaft und von zivilen Arbeitgebern durch die Reservisten in die Truppe gebracht wird.
In der Diskussion wurde deutlich, wie wichtig der Zuspruch und die Unterstützung des zivilen Arbeitgebers sind, wenn man die Reserve verstärken möchte. „Zwar können Sonderurlaub und Freistellungen beim Arbeitgeber beantragt werden, doch wenn der nicht sein Ok gibt und stattdessen mögliche Nachteile drohen, überlegen sich viele interessierte Männer und Frauen zwei Mal, ob sie tatsächlich mehrere Wochen im Jahr, trotz Lohnausgleich, eine Wehrübung durchführen“, so ein Teilnehmer aus dem Plenum. Insgesamt sei jedoch seit dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine das Verständnis und auch die Anerkennung für die Arbeit der Bundeswehr spürbar gestiegen.
Kerstin Vieregge verdeutlichte, dass eine starke Bundewehr und eine starke Reserve mit einer entsprechenden finanziellen Ausstattung versehen werden müssen. „Dass die Bundeswehr vernachlässig wurde und ‚dank‘ massiver Einsparungen und Etatkürzungen über Jahre immer schlechter gestellt wurde, war ganz offensichtlich der falsche Weg. Die fehlenden Finanzmittel schlagen leider überall zu Buche und dass es falsch war, bei der Bundeswehr zu sparen, merkt nun fast jeder. Wir brauchen bestens ausgestattete Soldatinnen und Soldaten und werden als Union dafür eintreten, dass die Bundeswehr mit entsprechenden Mitteln bedacht wird“, so Vieregge. Einen Monat vor der Bundestagswahl warb sie daher dafür, beide Stimmen der CDU zu geben: „Wir treten für die Sicherheit im Land und auch nach außen ein. Es geht um unseren Frieden und unsere Freiheit“, appellierte Vieregge.
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